Aus natürlichen Substanzen werden Heilmittel

Vor allem Pflanzen, aber auch Stoffe aus dem Tierreich und Mineralien werden zu homöopathischen Arzneimitteln verarbeitet. In 50-jähriger Forschungsarbeit entwickelte der Arzt Samuel Hahnemann ein Herstellungsverfahren, das zu einer Minimierung möglicher toxischer Wirkungen einer Substanz führte, dabei jedoch die heilenden Effekte spürbar steigerte.

In speziellen Verfahren werden die in der Homöopathie verwendeten Ausgangsstoffe stufenweise verrieben und verschüttelt, bis sie ihre volle Wirksamkeit entfalten. Dabei wird mit jedem Schritt die stoffliche Wirkung verringert, das heißt, das Wesentliche einer Substanz oder auch deren Informationsgehalt wird zunehmend auf eine neue Trägersubstanz, z. B. Milchzucker, übertragen. Dieses Verfahren nennt sich Potenzierung.

Durch diesen dynamisierenden, stufenweisen Prozess entstehen aus den ursprünglichen Substanzen die Potenzen, die zur homöopathischen Behandlung eingesetzt werden. In der Praxis bedeutet das, ein Teil der Ursubstanz wird mit 9 Teilen (99 Teilen für C-Potenzen) Wasser, Alkohol oder Milchzucker verarbeitet. So entsteht die erste Dezimalpotenz - D1, die wiederum mit 9 Teilen aufgeschüttelt oder verrieben die zweite Dezimalpotenz - D2 ergibt, usw. Schon in Hahnemanns Hauptwerk, dem ‘Organon der Heilkunst’, wird so potenzierten Mitteln eine freiwerdende, spezifische Arzneikraft zugeschrieben. Ein natürlicher Stoff wird also durch die Verarbeitung potenter, wirksamer.